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Lost Places – die Faszination des Vergangenen?

Bilderausstrom - Beelitz Heilstätten

Bei einer unserer letzten Lost-Places-Touren stand beim Betreten des Gebäudes plötzlich der Satz im Raum – euphorisch und auf den Punkt gebracht:

„ Ja, da ist er wieder der typische Geruch! Los geht´s“

Seitdem treibt mich die Frage um:
Was macht die Faszination von Lost Places aus? Ist es wirklich der Geruch?

Oder gibt es andere Gründe Lost Places zu Erkunden?
Das Verbotene, etwas Versperrtes zu Betreten? Das Geheimnisvolle, dem man auf der Spur ist? Bei dem man nicht weiß, was einem erwartet? Das historische zu Entdecken – verschlafen, zeitlich konserviert?

Ich bin mir sicher – alles dies zusammen ergibt genau die richtige “Entdecker-Motivations-Mischung”. All diese einzelnen Punkte machen die Faszination von Lost Places aus.

Und das Thema „Lost Places“ selbstreflektiert?  Wann hat es begonnen? Gab es ein Schlüsselerlebnis?
Lost Places (und ich denke das war bei vielen der Generation “draussen spielen” (pre-smartphone)) waren schon immer Teil des eigenen Entdeckungsdranges, einer Gruppendynamik folgend (vielleicht manchmal mit Mutproben verbunden).

Anfangs fand das Erkunden noch ohne Kamera statt, später dann mit.
Was aber waren die ersten Erlebnisse?


Ob es die alten Bunkeranlagen am Bahnhof

in unsere kleinen Kurstadt im Süden Bayerns waren, in denen wir Mitte des 70er spielten. Einerseits war der Aufenthalt darin gruselig, aber sie waren doch als “Räume” präsent im Alltag und reell, lagen sie doch auf dem Schulweg, boten bei Regen Schutz und waren Rückzugsraum. Noch gut kann ich mich daran erinnern, wie wir darin Kartoffeln im offenen Feuer grillten – bis die Erwachsenen kamen 😉 …

Oder das alte Bauernhaus aus Holz,
das direkt gegenüber unseres Mietshauses stand, zuerst noch von einer alten Frau bewohnt – dann verlassen bis es schließlich abgerissen wurde (wie danach noch so vieles).

Das alte, verlassen Werkswohnungshauses des nahen Marmorwerks.
In das wir Anfang der 80er Jahre nach der Schule einstiegen. Fasziniert davon, dass es in weiten Teilen noch möbliert und bewohnt wirkte. Als hätten die Bewohner nur kurz das Haus zum Einkaufen verlassen. Wären da nur nicht all die Möbelstücke, Zeitungen und das alte Radio aus einer längst vergangene, anderen Zeit (der 60Jahre) gewesen.

Und das Fotografieren?
Das begann, als wir später – Mitte/Ende der 80er Jahre, die alten verlassenen Textilfabriken des Mangfalltales nachts mit Fotoapparat und Taschenlampe erkundeten.

Und es war sicherlich einer der wichtigsten Motivatoren: das Dokumentieren des Verschwindenden des zuvor Selbstverständlichen, das Festhalten des Vergehenden, des bereits Vergangenen.Zeitreise – sicherlich einer der wichtigsten Aspekte an Lost Places.
Zeit ist sicherlich einer der wesentlichen Schlüssel, um die Faszination von Lost Places zu erfassen. Der Drang, die Vergangenheit zu entdecken bzw. der Stilstand der Zeit – der sich einem plötzlich erschließt – zu fühlen und fotografisch greifbar zu machen.

Siehst Du das ähnlich? Was treibt Dich an Lost Places zu erkunden?

 

 

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