Der verschwundene See – Lost Places

Dass ein ganzer See praktisch über Nacht verschwindet, eigentlich unmöglich. Dass das Ganze strategisch geplant und in mehrmonatiger Vorarbeit vorbereitet wurde – fast undenkbar.

Warum sollte jemand im Alpenvorland, mit Blick auf Kaiser, Mangfallgebirge und Inntal mutwillig einen See verschwinden lassen?

Genau dies ist im Jahre 1829 in der Nähe von Grafing (zwischen München und Rosenheim gelegen) bei Elkofen passiert.

Ein ganzer See wurde über einen Stollen entwässert, um Mückenplagen Herr zu werden und die Fläche (immerhin 100 Tagwerk = 340.000m2) landwirtschaftlich zu nutzen. Dafür wurde in das felsige Gestein, das der Inntalgletscher aufgeschoben hatte, ein über 250m langer Stollen gehauen. Nach viermonatiger Bauzeit war der Stollen fertiggegraben. Und der See innerhalb von drei Tagen geleert. Heute weist nur noch ein Straßennamenschild auf den einstigen „See“ hin. Und man muß in der Landschaft schon genau hinsehen, um sich die Lage des Sees vorstellen zu können.

Ein Lost Place der verschwunden ist und dadurch erst zum Lost Place wurde.

Schönes Wochenende! 🙂

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