Was ist eigentlich ein gutes Bild?
Ist dieses Bild gut? Nach welchen Kriterien bewerte ich eigentlich meine eigene Arbeit? Und wie sehen das andere? Diese Fragen stellt sich wohl jeder Fotograf bei der Durchsicht seiner Bilder – und bleibt dabei oft ratlos. Bildkritik ist nicht leicht, eine kritische Analyse der eigenen Arbeiten noch schwerer. Regeln, Formeln oder Rezepte helfen nicht wirklich, um zum Kern der Frage vorzustoßen: Was genau ist ein gutes Bild?
David duChemin gibt in seinem Buch auch keine Antwort auf diese Frage, liefert keine Rezepte für das »gute Bild« – er stellt Fragen. Fragen wie »Wo ist die Geschichte?«, »Wie sieht es mit Balance und Spannung aus?«, »Welche Rolle spielt das Licht?«, »Wie führen die Linien den Blick des Betrachters?«. Fragen, die dem Fotografen helfen sollen, Bilder besser zu verstehen und ihre Qualität zu erkennen. Die ihm aber auch helfen sollen, den kreativen Prozess des Fotografierens bewusster zu steuern und die Qualität seiner Arbeit zu verbessern.
Sein neues Buch Das Herz der Fotografie ist ein Buch, das viele Fragen stellt, ein fototheoretisches Buch mit philosophischen Ansätzen. Im Mittelpunkt steht nicht die Fototechnik, nicht Tipps & Tricks zur Kameraeinstellung sondern der eigene Blickwinkel, die eigene Motivation. Und vielleicht gerade deshalb ist es ein Fotobuch, das hilft, uns in unseren Fotoprojekten neu auszurichten, uns hilft uns nicht zu verzetteln.
Und vielleicht stellen wir wirklich zu wenig Fragen an uns selbst – verlassen uns zu sehr auf die Meinung anderer?
Gefesselt haben mich vor allem diese vier Fragen:
- Zu welchen Fotografien fühlen Sie sich von Natur aus hingezogen?
Wenn Sie sich in den nächsten Jahren nur die Arbeiten von zehn Fotografen anschauen dürften – welche wären das und warum haben ihre Arbeiten diese Wirkung auf Sie? - Haben die Arbeiten dieser zehn Fotografen etwas gemeinsam, das auf Ihre eigenen Vorlieben schließen lässt? Fotografieren Sie alle in Schwarzweiß? Erforschen sie bestimmte Motive oder Themen? Erkennen Sie Ähnlichkeiten mit Ihren besten Arbeiten, Ihren eigenen Fotos, die Sie selbst am stärksten finden?
- Blicken Sie auf Ihre Fotos der letzten Jahre zurück – welche Gemeinsamkeiten erkennen Sie in den besten dieser Arbeiten?
- Gibt es Themen oder Ideen, die sich im Rückblick auf Ihre eigene Arbeit wiederholen? Erscheinen sie Ihnen immer noch relevant oder wichtig? Gibt es Dinge, die ungesagt geblieben sind und die Sie Ihrer Meinung nach erforschen oder ausdrücken müssen?
Wer ein Fotobuch sucht, das hilft sich selbst mit eigenen Fragen weiterzuentwickeln, der findet mit “Das Herz der Fotografie” ein Buch das sich von den üblichen Praxisratgebern unterscheidet – ein Buch das impulssetzend neue Blickwinkel eröffnet. Und uns dabei unterstützt, mit grundliegenden Fragen an uns selbst die innere kreative Antriebskraft neu zu justieren.
Das Herz der Fotografie von David duChemin ist neu im dpunkt.Verlag erschienen.
Sehr interessanter Beitrag!!! Danke für den Buchtipp !!!
Ist wie geschrieben ein theoretischer Ansatz – und ich lese es gerade mit Begeisterung.
Ich denke zu jeder Praxis gehört auch eine Theorie. Nur wenn man nicht weiß, wo man die Theorie findet, tut man sich etwas schwer damit. Daher bin ich sehr dankbar für deinen Tipp.
vielen Dank für diesen guten Tipp. Das Buch sollte man unbedingt mal lesen und im Hinterkopf behalten
Gerne und ich wünsche Dir ein schönes Wochenende!
Dieses Buch ist vorgemerkt.
Der Magnum Fotokurs von Alec Soth “Developing a Photoproject” schlägt in dieselbe Kerbe. Der Kurs hat so einige meiner Ansätze komplett aus den Angeln gehoben.
Ich bin gespannt auf dieses Buch und warte was es mit mir macht.
Ja das “aus den Angeln heben” bringt einen oft wieder da hin wo man ursprünglich hinwollte. Und bei einigen Punkten (warum und Kritiker) im Buch musste musste ich an Deine Gedankenansätze denken. Viele Grüße und schönes Wochenende!
Danke für den Buchtip – ist vorgemerkt 👍
Freut mich und viele Grüße!
Habe mir das Buch gekauft und auch schon durchgelesen 👍
Ich finde sein Ansatz sehr gut, Fragen zu stellen, mit dem sich der Leser befassen muss und nicht immer nur alles “vorgekaut” zu bekommen. Nur schon beim ersten Durchlesen, bin ich auf Punkte gestoßen, die mir so noch gar nicht bewusst waren. Ich werde es sicherlich noch ein, zwei Mal durchlesen/-arbeiten, aber in einem Punkt hat es mir schon mal sehr geholfen: “Es sind meine Bilder”
Liebe Grüße
Roland
p.s. das andere von ihm: “Die Seele der Kamera” habe ich mir auch bestellt. Nehme mal an, es ist genauso gut.
Danke für Dein Feedback und freut mich, dass es Dir genauso gut gefällt. Definitiv ein Buch mit dem man sich und seine Bilder reflektiert. Und mir ging es ähnlich, dass ich mir an vielen Stellen gedacht habe “meine Bilder”. Und Danke für den Tipp – werd ich mir gleich mal ansehen!