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5 Tipps für das Fotografieren von Wasserfällen

5 Tipps Wasserfall Fotografie

Das Fotografieren von Wasserfällen ist eigentlich nicht schwer. Vor allem das Einfrieren von Bewegung, macht dieses Motiv so reizvoll. Was genau ist aber beim Fotografieren von Wasserfällen zu beachten?

Gerade jetzt im Herbst und Winter ist für das Fotografieren von Wasserfällen eine gute Zeit. Blätter und Steine glänzen dann in den schönsten Farben und die tief stehende Sonne liefert lange, kontrastreiche Schatten. Sicherlich hat jeder von Euch einen Wasserfall (wenn auch klein) in seiner umliegend Gegend.

Was braucht es nun aber, um Wasserfälle zu Fotografieren? Ein Smartphone ist vielleicht nicht unbedingt die erste Wahl. Auch wenn deren Möglichkeiten und Kameras immer besser werden, haben sie doch ein paar Einschränkungen. Denn letztendlich will man häufig nicht nur den reinen Wasserfall abbilden, sondern auch die Bewegung des Wassers im Bild eingefroren festhalten. Auch ein flexibler, stabiler Bildausschnitt bzw. Standorte nahe am oder im Wasser ist oft wichtig und mit dem Smartphone nicht immer möglich.

Eine Kombination aus DLR/DSLR mit flexiblen Einstellmöglichkeiten, Wechselobjektiv (mit Filter) und ein Stativ ist dabei oft klar im Vorteil.

Wasserfall Golling Herbstfarben

Die nachfolgenden 5 Tipps können Euch beim Fotografieren von Wasserfällen weiterhelfen.

Tipp 1 – Wasserfall Fotografie: Das richtige Licht und Wetter

Für das richtige Wetter gibt es kein richtig oder falsch. Diesiges Wetter hat den Vorteil, dass im Wald keine hellen, schnell ausbrennenden Sonnenflecken entstehen. Sonniges Wetter im Gegenzug hat wiederum den Vorteil, das Moose und nasse Steine im richtigen Licht leuchten. Dennoch empfiehlt es sich (gerade bei weiteren Anfahrten), Wetter und Sonnenstand einzuplanen, um vor Ort keine Überraschungen zu erleben.

Tipp 2 – Wasserfall Fotografie: Stativ und guter Stand

Ein gutes, flexibles Stativ mit gutem Stand ist absolut zu empfehlen. Hier sollte man auf keinen Fall sparen. Denn wer will schon seine Kamera samt Objektiv ins Wasser rutschen sehen?

Ein flexibles Stativ, dass auch die Möglichkeit tiefer Standpunkte unterstützt ist bei der Wasserfallfotografie klar von Vorteil. Auch ein stabiles Ausrichten auf rutschigen Steinen ist so besser handhabbar.

Gewicht und Packmaß? Ein schwere Stativ steht in der Regel stabiler und ist weniger windanfällig. Muß aber logischerweise getragen werden.

Das richtige Ausrichten den Kamera? Ich persönlich mag gerne Kugelköpfe, um die Kamera schnell, aber auch präzise, auszurichten. Schnellverschlüße der Stativbeine lassen die Höhe schneller anpassen. Schrauberschlüße dagegen sind feiner einstellbar (im Schieben).

Die richtige Wahl des geeigneten Stativs ist oft nicht einfach: Am Ende muß man eine Auswahl zwischen Höhe/Tiefe der Einstellbarkeit, Gewicht (gerade beim Fliegen fallen 5kg schnell ins zulässige Gewicht des Reisegepäcks zu Buche), Stabilität, Qualität und Langlebigkei, Packmass und letztendlich der Kosten treffen.

Wer auf der Suche ist: Stativkauf leicht gemacht – das perfekte Stativ gibt es nicht, oder?

Und ansonsten gilt der Tipp – auf das Equipment wie auf “rohe Eier” aufpassen. Schnell kann ein Stativ ins Wasser rutschen oder bei Wind kippen. Lieber den Stand 3-4 prüfen, um sicher zugehen, dass der Ausflug nicht sprichwörtlich “ins Wasser fällt”.

Tipp 3 – Wasserfall Fotografie: Das richtige Objektiv

Auch bei der Wahl des Objektives gibt es ebenfalls kein richtig oder falsch. In der Regel eignet sich aber ein Weitwinkel besser für die Wasserfallfotografie. Ich persönlich achte bei der Auswahl weniger auf die kleinste Offenblende (da wir ja eine große Tiefenschärfe wollen unerheblich) und stärker auf Randverzeichnung oder eine mögliche Vignettierung.

Alter Mühle – Gollinger Wasserfall Salzburger Land

Objektivtipp: Ich persönlich fahre bei meinen Landschafts-, Lost-Places- und Nachtaufnahme-Projekten ganz gut mit einen Canon 4.0 16-35mm Weitwinkel-Objektiv. Die teurere 2.8 Variante macht für mich aus dem genannten Grund (gewollte Tiefenschärfe) keinen Sinn. Ich habe daher lieber einen Image-Stabilisator und die L-Variante investiert. Und beim Objektivkauf gilt generell der Tipp – ausleihen, ausprobieren und bei Begeisterung kaufen.

Tipp 4 – Wasserfall Fotografie: Filter und Zubehör

Um die Bewegung einzufrieren (und die Verschlußzeit entsprechend zu verlängern) kann ein Graufilter helfen. Wie diese genau eingesetzt werden und welche Varianten Du dabei einsetzen kannst, findest Du im Beitrag Foto Basics: Stillstand von Zeit/Bewegung Langzeitbelichtung mit Graufiltern (ND) beschrieben.

Als weiteres hilfreiches Zubehör empfehle ich für die Wasserfallfotografie einen Fernauslöser. Neben einem verwacklungsfreien Auslösen, kann man von einem stabilen Standpunkt aus Fotografieren. Denn der stabilste Standpunkt für die Kamera (und Stativ) ist nicht unbedingt immer der beste Standpunkt für den Fotografen 😉

Wasserfall Jenbachtal Bad Feilnbach

Und da komme ich auch gleich zum nächsten Zubehör-Tipp: Wasserfeste, warme Kleidung und stabile bzw. wassergeeignete Schuhe. Barfußlaufen über naße, glitschige Steine im kalten Bergquellwasser mag etwas für hartgesottene Kneippkur-Fans sein. Ich persönliche ziehe hier rutschfeste Wasser-Bade-Schuhe (Berg- bzw. Wassersportladen) vor. 😉

Tipp 5 – Wasserfall Fotografie: Die richtigen Kameraeinstellungen

Auch hier gibt es kein richtig oder falsch. Die besten Ergebnisse erzielt man meiner Erfahrung nach mit dem M-Modus, denn hier bietet sich die größte Flexibilität in den Einstellungen.

Verschlusszeit: Diese regelt, wie viel Bewegung man “einfrieren” möchte. Kurze Verschlusszeiten sind daher eher ungeeignet, da wir ja den Effekt des milchigen, bewegten Wassers erzeugen wollen. In der Regel benutzte ich dabei längere Verschlusszeiten (1 bis bis 5 Sekunden) und einen Graufilter (ND), um längere Zeiten (nicht überbelichtet) zu erzielen.

ISO-Wert: Da wir längere Verschlußzeiten erzielen wollen (milchiges Wasser), beantwortet sich die Frage nach dem ISO-Wert fast von selbst. Möglichst niedrig (wir benutzen ja ein Stativ), was zusätzlich den Vorteil der Rausch-Unterdrückung bringt. Mein Richtwert bei der Wasserfallfotografie ist daher ISO 100.

Blende: Auch hier ist die Antwort relativ schnell gefunden. Da wir in der Regel bei der Wasserfallfotografie eine möglichst große Tiefenschärfe erzielen wollen ist hier einen Blende von f9 aufwärts hilfreich. Um Vordergrund (Steine) und Hintergrund (Wasserfall) durchgehend scharf abzubilden setzen ich meistens einen Blendenwert von 16 ein.

Wie hängen Blende, ISO und Verschlußzeit zusammen? Einen schnellen Überblick liefert das Das fotografische Dreieck.

Viel Spaß beim Fotografieren von Wasserfällen!

Und wenn Ihr Bilder von Wasserfällen habt, könnt Ihr diese gerne in den Kommentaren verlinken.

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