Dieses Jahr 2020 hatte wohl für alle von uns eines bereitgehalten – alles ist anders gekommen als am Jahresanfang gedacht oder geplant, Veränderung in vielen Bereichen ob Arbeit, Familie, Schule und Reisen. Aber war es wirklich ein so anderes Jahr?
Ich denke, dass vieles was uns zu Jahreanfang selbstverständlich erschienen ist (Reisen, Hobbies, Beruf) im Jahresverlauf einer Prüfung unterzogen wurde. Im persönlichen Rückblick bin ich aber auch dankbar für viele Möglichkeiten und Optionen, die sich eröffnet haben.
Im Rückspiegel liefert einem das Bloggen doch eine schöne Chronologie des Jahres mit vielen Highlights und Ereignissen.
Hier ist meine ganz persönliche Top-10 (weniger ein Ranking) – vielmehr Dinge die 2020 mitgestaltet und geformt haben
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Platz 1 –ZEIT – um dieses Thema sollte sich alles beim Portraitshooting mit Invisible Titan (aka Oliver) drehen. Dass es ein so roter Faden werden würde, hatte ich nicht gedacht.
Ursprünglich hatten wir das gemeinsame Projekt für Februar 2019. Die Grundidee war, gemeinsam das Thema „Zeit“ gemeinsam in einer Portraitstudie umzusetzen und zu visualisieren. Knapp 52 Messages und Ende Februar 2020 hatte es schließlich geklappt – und zwar in Berlin knapp vor dem ersten Lock-Down.
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Platz 2 – Kurz vor dem ersten Lock-Down zog es uns in die „verbotene Stadt“ oder „Lenin-Stadt“ nahe bei Berlin
Das Gelände schier unüberschaubar, mit mehr als 700 Gebäuden. Ein wirklich ganz besonderer Lost-Place Trip.
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Platz 3 – Dass ein ganzer See praktisch über Nacht verschwindet, eigentlich unmöglich. Warum sollte jemand im Alpenvorland, mit Blick auf Kaiser, Mangfallgebirge und Inntal mutwillig einen See verschwinden lassen?
Im ersten Lock-Down habe ich mich auf die Suche nach dem verschwundenen See gemacht. Gut es hat mehrere Anläufe (und nasse Füße) gekostet – aber im Rückblick toll, welche spannende, unberührte Natur direkt vor der eigenen Haustüre liegt.
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Platz 4 – Auf eine fast 150 jährige Geschichte kann der VEB Aladdin zurückblicken. Zu Hochzeiten arbeiteten hier fast 2000 Werktätige und produzierten Textilien und Teppiche für die ganze Welt.
Im Zeitraum Oktober – November sind wir mehrmals zu diesem Lost Place hingefahren und haben das Gelände erkundet. Dann kam die Nachricht, dass der längst überfällige und angekündigte Abriss begonnen hat.
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Platz 5 – Die Bildserie (Portraits S/W und Farbe) mit Louisa ist im Juni im Studio B von Joachim Bergauer in Salzburg bzw. an der Saalach entstanden.
Eine Zeit die sich für viele von uns fast wieder wie “normal” angefühlt hat.
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Platz 6 – Tropfenfotografie, zugegeben der Anfang war etwas schwer
im “harten” Lock-Down hat ein kleines Mini-Studio im Keller kleine Miniaturwelten entstehen lassen. Die Tropfenfotografie hat mich gefesselt.
Und der Austausch mit vielen von Euch hat mich sehr gefreut.
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Platz 7 – Das Arbeiten mit Photoshop “beruhigt” und ist für mich wirklich ein positiver Rückzugsort für kreative Projekte
Im Rückspiegel hat es mich gefreut, wie viel Zeit ich mit/in Photoshop verbracht habe und es sind einige Blogbeiträge entstanden.
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Platz 8 – Weststeiermark – Weinstraße, Schilcherland und Bergregion
Reisen war zugegebenermaßen in 2020 nicht wirklich planbar und war es sinnvoll und notwendig zu verreisen?
Ein paar Tage in der Weststeiermark, der ursprünglichen Heimat meiner Oma haben gut getan.
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Platz 9 – Mein Acker – im April 2020 gepachtet und reich geerntet
Ein wirklich ganz besonderes Projekt in 2020 war die Pacht einer kleinen Ackerfläche am Ortsrand. Durch Home-Office und keinerlei Reisetätigkeit bot sich plötzlich die Möglichkeit dafür.
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Platz 10 – Die Berge vor der Nase – positive Kraft und Ausblick
Mit den Bergen vor der Nase aufgewachsen, kommen einem diese oft selbstverständlich vor. Und ich kann mich noch an Zeiten im Studium und in anderen Städten erinnern, wenn man plötzlich feststellt, die Berge fehlen und sind nicht zu sehen. So sind sie 2020 in den letzten Wochen und zum Jahresausklang wieder verstärkt zum Ziel geworden. Mit einem guten alten Freund zur Zeit jede Woche auf einer Tour, merkt man, wie positiv die Berge auf uns wirken: Natur, Jahreszeiten und die Zeit an sich gewinnt an Bedeutung. Und der Horizont hat eine feste, vertraute Größe und Kontur.
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Jahresrückblick 2020 – was für ein Jahr, oder?
2020 war sicherlich kein “normales” Jahr. Und im Jahresrückblick finde ich, dass viele Dinge in den Fokus gerückt sind, die ansonsten vielleicht unberücksichtigt oder als selbstverständlich gegolten hätten.
Ich sage auf jeden Fall vielen Dank an alle von Euch für den Austausch, die Motivation, Tipps, Feedback und Kommentare! Es macht diese virtuelle Zeit auch ein Stück schöner, kommunikativer und menschlicher.