Die Papierfabrik Scheufelen wurde im Jahre 1855 von Karl Scheufelen in Lenningen auf der Schwäbischen Alb gegründet. In ihren Hochzeiten waren dort bis zu 2000 Mitarbeiter beschäftigt. Bis April 2018 wurden gestrichene Format- und Rollenpapiere gehobener Qualität mit zuletzt rund 340 Beschäftigten produziert. Heute ist sie ein Lost Place.
Von der gut gehenden Papierfabrik für Spezialpapiere zum Lost Place
Zu den Kunden und Produkten zählten unter anderem die NASA und die Appollo 13 Mission (schwer entflammbares Papier), aber auch die Olypischen Spiele 1972 in München (Plakate), Kalenderspezialpapiere und Katalogpapiere für VW.





















Als bedeutender Arbeitgeber der Region war auch die soziale Komponente, wie Wohnungsbau für die Werksangehörigen und eine Mitarbeitersozialversicherung, ein Bahnanschluß mit Bahnhof nicht unbedeutend. Viele Zulieferer, Handwerksbetriebe und Bäckerei/Metzgerei profitierten zudem vom wirtschaftlichen Faktor der Papierfabrik.











Vor allem die wachsenden Rohstoffpreise für Zellstoff und die Kosten für Energie ließen die Produktionsmengen von ehemals 300.00 Tonnen auf 140.000 Tonnen (Jahr 2014) sinken. Der Niedergang schien unaufhaltsam.
Erste Maschinen wurden stillgelegt und Mitarbeiter der Papierfabrik entlassen.
















Nach wechselnden Investoren, die den wirtschaflichen Niedergang nicht aufhalten bzw. das Kerngeschäft nicht sanieren konnten, existierte seit dem 2. Juli 2018 eine Nachfolgegesellschaft, welche allerdings im Februar 2019 selbst Insolvenz anmeldete. Das Aus für eine über 170 Jahre währende Firmengeschichte.






Ein Großteil der Papiermaschinen ist bereits abgebaut, erkennbar sind noch die Prozesse der Produktion von Arbeitsvorbereitung, Produktion, Veredelung, Energieversorgung, Logistik und Abwasseranlagen.
Teile der Fabrik wirken wie von einer auf die anderen Sekunde verlassen, wie eingeforen wirkende Mitarbeiterräume und Büros.




Die Fläche der Anlage mit 250.000 Quadratmetern ist schier endlos und ein guter Orientierungssinn ist gefragt, um den Ausgang wieder zu finden. Aktuelle Pläne sehen eine Nutzung als neues Quartier (Wohnen/Arbeiten) vor. Aber ob dies der finale Akt in der wechselvollen Geschichte der alten Papierfabrik ist?
Krass ! Da war ich vor ein paar Monaten auch und liegt ja direkt vor meiner Haustüre.
Ich war der Meinung dass man dort gar nicht reinkommt zumal Fremdfirmen auf dem Gelände sich eingemietet haben. Hast du Kontakt mit jemanden gehabt ?
War mich auch interessieren würde, wäre das Verwaltungsgebäude gegenüber den Hallen.
Hallo Manni, es gibt die Möglichkeit legal das Geländer und die Gebäude zu betreten (Go2know.de) 😊
wow super danke ! Werde mich mal mit der Adresse beschäftigen und evtl. einen Termin buchen. Ist ja nur 15 km von mir entfernt und da sollte man das schon ausnutzen
Auf jeden Fall. Und vor allem, da der Rückbau (Anlagen) sehr schnell voranschreitet. Und schön, dass es so nah ist 😊
Super und schon gebucht
Sonntag 3.september
Bin mega gespannt
Viel Spaß und bin auf deine Bilder gespannt 👍😊