Lost Place – das alte Mausoleum tief im Wald

Es gibt manchmal Lost Places, die liegen so unberührt da, dass man kaum glauben kann, es wäre möglich.

Auf einer Rückfahrt von einer Tour bot sich diese Woche ein kurzer Abstecher an. Nur zu Fuß über einen unausgeschilderten Pfad durch das Unterholz ist das Mausoleum tief im Wald zu erreichen.

Kein Hinweisschild, kein Fahrweg tief in einem dicht verwilderten Waldgebiet steht es wie aus der Zeit gefallen. Am Anfang bin ich zweimal daran vorbei marschiert, so dicht ist es im Unterholz ein gewachsen. Obwohl es in seinen Dimensionen gewaltig ist.

Und auch die Geschichte des Mausoleum ist beachtlich: Von einem Adligen, der letzte seiner Ahnenreihe und ohne Erben wurde es in Auftrag gegeben und 1897 fertiggestellt. Nur dieser liegt hier in einem Steinsarkophag bestattet. Die Baukosten für die monumentale Grabstätte müßen zur damaligen Zeit schon immens gewesen sein. Für die Pflege und Instandhaltung hinterließ er einer Stiftung einen stattlichen Betrag, damit diese sich um das Mausoleum und den angrenzenden Park kümmern sollte. Doch leider wurde das Geld durch die Wirtschaftskrise in den 20er Jahren vernichtet, die Stiftung konnte sich nicht mehr um die Pflege der Grabstätte kümmern. Der Park verwilderte zusehends und ist als solcher bis auf zwei alte Teiche bzw. nun mehr Tümpel nicht mehr erkennbar.

Zur Jahrtausendwende wurde das Bauwerk durch den Denkmalschutz soweit konserviert, dass es nicht weiter verfiel. Um es vor Vandalismus und mutwilliger Zerstörung zu schützen ist heute ein großes Gitter angebracht. Und so steht an diesem Ort die Zeit weiter still und die Natur schützt mit ihrem dichten Wuchs den Blick auf das tief im Wald gelegene alte Mausoleum.

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