Das Selbstentwicklen eines schwarz/weiß Films ist nicht allzuschwer. Der Aufwand an Material und Zubehör ist überschaubar. Wenn man sich an die Arbeitsschritte hält, ist ein Film in ca. 15 Minuten entwickelt. Wichtig ist, dass einige Schritte bei der Entwicklung (Filmeinlegen in die Entwicklerdose) bei KOMPLETTER Dunkelheit erfolgen müßen (anders als die Erstellung von Abzügen, die bei Rotlicht in der Dunkelkammer gemacht werden).
Benötigte Materialien

◦ Schwarz-Weiß-Negativfilm (belichtet)
◦ Dunkelkammer oder komplett abgedunkelter Raum (ich benutze hier schwarzen Moltonstoff/Heizkeller)
◦ Entwicklungstank oder Entwicklungsdose
◦ Entwicklerchemikalien (z. B. Adonal, Rodinal)
◦ Stoppbad (z. B. von Ado)
◦ Fixierlösung (z. B. Adofix plus)
◦ Spülmittel (optional)
◦ Wasser
◦ Thermometer
◦ Plastiktrichter
◦ Messbecher
◦ Timer (Stoppuhr)
◦ 2 Flaschen zum Sammeln gebrauchter Chemie
Tipp: Es gibt oft recht gute Startersets, die alle Chemikalien für einen ersten Versuch enthalten
Ilford Simplicity Starter Kit Fotochemie zur SW-Filmentwicklung
Fotoimpex Starter Set mit Dose
Ich persönlich stehe auf die Entwicklerdosen von JOBO, die sind zwar nicht ganz günstig aber auf Ebay oft zu finden und meiner Meinung nach selbst als 30 -40 Jahre alte Dosen noch besser (Haptik, Verschluß, Spulen), als aktuelle Nachbauten.

Vorbereitung

◦ Stelle sicher, dass deine Arbeitsumgebung völlig abgedunkelt ist.
◦ Bereite alle Chemikalien gemäß den Anweisungen des Herstellers vor.
◦ Setze die Filmspule (entsprechend deines Films: Kleinbild oder Mittelformat) zusammen.
Film laden (bei völliger Dunkelheit)

◦ Öffne den Deckel der Filmpatrone (ich empfehle dies mit einer alten Patrone vorab im Hellen zu üben).
◦ Oft hilft ein Schraubenzieher oder die Kante einer Schere, den Deckel leichter zu öffnen.
◦ Schneide mit einer Schere das Filmende rund (um es besser in die Aufwickelspule einführen zu können)
◦ Führe das Filmende (Lasche) in die Aufwickelspule und spule den Film komplett auf.
◦ Achte darauf, dass der Film gleichmäßig und ohne Überlappungen aufgewickelt wird.
◦ Das Nachrutschen des Films spürst du an den Seitenlamellen.
◦ Verschraube den Entwicklungstank sorgfältig.
Entwicklung

◦ Gieße die Entwicklerlösung in den Entwicklungstank gemäß den Anweisungen des Herstellers.
◦ Schließe den Entwicklungstank mit der Plastikkappe (Deckel).
◦ Starte den Timer und kippe den Entwicklungstank vorsichtig hin und her, um eine gleichmäßige Entwicklung sicherzustellen.
◦ Überwache die Zeit, die der Film im Entwickler verbringt, gemäß den Empfehlungen des Herstellers.
◦ Wenn die Zeit abgelaufen ist, gieße den Entwickler aus dem Entwicklungstank.
Stoppbad

◦ Gieße das Stoppbad in den Entwicklungstank und kippe ihn vorsichtig hin und her.
◦ Das Stoppbad stoppt den Entwicklungsprozess und bereitet den Film auf die Fixierung vor.
◦ Gieße das Stoppbad aus dem Entwicklungstank.
Fixierung des Films

◦ Gieße die Fixierlösung in den Entwicklungstank.
◦ Kippe den Tank regelmäßig hin und her, um den Film gründlich zu fixieren.
◦ Überwache die Zeit, die der Film im Fixierbad verbringt, gemäß den Empfehlungen des Fixiermittels.
◦ Gieße die Fixierlösung aus dem Entwicklungstank.
Spülung des Films

◦ Spüle den Film gründlich mit klarem Wasser, um überschüssige Chemikalien zu entfernen.
◦ Du kannst ein paar Tropfen Spülmittel zum Spülwasser hinzufügen, um die Oberflächenspannung zu reduzieren und das Abtrocknen zu erleichtern.
◦ Wiederhole diesen Schritt mehrmals, um sicherzustellen, dass der Film gründlich gespült wird.
Trocknung des Films

◦ Hänge den Film in einer staubfreien Umgebung auf, um ihn trocknen zu lassen.
◦ Fahre vorsichtig mit bieden Fingern (oder einer Entwicklerzange) am Film entlang um überflüssiges Wasser abzustreifen (und um Kalkflecken zu vermeiden)
◦ Vermeide direktes Sonnenlicht, da dies den Film beschädigen könnte.
◦ Sollte der Film Kalkflecken aufweisen, kannst du ihn jederzeit wieder in Spülmittel wässern (und die Schritte danach wiederholen).
Schneiden des Films und Weiterverarbeitung

◦ Schneide den Film in Streifen 5-6 Bilder/Negativ.
◦ Ich nutze transparente Negativhüllen für die Aufbewahrung
◦ Für die Weiterverarbeitung am PC/Mac nutze ich einen Negativscanner (an Stelle der Dunkelkammer/Papierabzüge)

Hinweis: Es ist wichtig zu beachten, dass die genauen Entwicklungszeiten und -verfahren je nach Filmhersteller und verwendeter Chemie variieren können. Stelle daher sicher, dass du die spezifischen Empfehlungen des Films und der Chemikalien befolgst. Die obige Anleitung soll nur als allgemeine Richtlinie dienen. Es ist ratsam, sich vor der Entwicklung eines Films ausführlich über den spezifischen Film und die verwendete Chemie zu informieren.
Das klingt alles etwas kompliziert – ist aber nicht. Schwarz/Weiß Filme sind in der Regel bei der Entwicklung relativ “easy” und einfach zu handhaben und lassen auch etwas Spielraum in den angegebenen Zeiten zu.
Da bekomme ich glatt Lust auf experimentieren. Danke für die Anregung 🙂
wie geschrieben mit schwarz-weiß Filmen ist das Entwickeln eigentlich sehr einfach (bis auf das Einspulen des Films bei kompletter Dunkelheit) gibt es wenig zu beachtne. Viel Spaß beim Ausprobieren! 🙂