Sicherlich habst Du schon einmal vom Fotografischen Belichtungsdreieck oder dem Belichtungsdreieck gehört. Das Belichtungsdreieck bildet sich durch Blende, ISO und Verschlusszeit.
Gerade beim Arbeiten im M-Mode hilft es Dir enorm, schnell aus der Kombination von Blende, Verschlusszeit und ISO-Werte die richtige Belichtung abzuleiten.
Wie das geht? Das Belichtungsdreieck aus Verschlusszeit (Shutter Speed), Blende (Aperture) und ISO bestimmt zusammen die Belichtung. Die Grundidee des Dreiecks ist dabei, dass sich durch Ändern dieser Werte die gleiche Belichtung erreichen lässt (s. Beispiel unten).
Bei sich ändernden Lichtverhältnissen (Landschaftsfotografie) oder wechselnden Situationen (z.B. in der Sportfotografie) kannst Du so schnell die richtige Belichtung finden und anpassen.

Ein Beispiel zur Verdeutlichung, wie Du die gleiche Belichtung erzielen kannst
Nehmen wir mal an, wir nutzen Blende f16, ISO 400 und eine Verschlusszeit von 1/100 s wie im ersten Bildbeispiel.
Bildbeispiel – Betty 1
-> f16, 1/100s und ISO 400

Bildbeispiel – Betty 2
Dann verkürzen wir bei neuer Blende f11 (die Belichtung würde nun ohne Anpassung der Verschlusszeit heller) die Verschlusszeit auf 1/200s, um die gleiche Lichtsituation wie in Bild 1 zu erzielen.
-> f11 (+1), 1/200s (-1) und ISO 400 (0)

Bildbeispiel – Betty 3
bzw. bei gleicher Verschlusszeit (1/200s) und Erhöhung der ISO-Zahl auf ISO 800 (Belichtung würde ohne Anpassung heller) können wir durch Anpassung der Blende auf f16 , die Belichtung wiederum ausgleichen.
-> f16 (-1), 1/200s (0) und ISO 800 (+1)

Wichtig – bei unserer Betrachtung legen wir den Fokus im ersten Schritt nur auf die Belichtung.
Natürlich hat die Anpassung der Blende einen Einfluss auf die Tiefenschärfe und eine Erhöhung der ISO-Zahl zieht Bildrauschen nach sich. So dass hier natürlich zusätzlich gestalterische Kriterien und Qualitätsgrenzen das Dreieck beeinflussen.
Das klingt Dir alles zu theoretisch?
Dann zwei Beispiele aus der Praxis – die den Einsatz des Belichtungsdreiecks eventuell etwas anschaulicher verdeutlichen
Praxis-Beispiel 1 – “Bildrauschen”: Blaue Stunde und Fotografisches Dreieck
Wollen wir z.B. in der blauen Stunde ein Bild mit wenig Rauschen (-> niedrige ISO) und großer Tiefenschärfe (Blende 18) erreichen, müßen wir die Belichtungszeit entsprechend verlängern.

Praxis-Beispiel 2 – “Tiefenschärfe”: Studiofotografie und Fotografisches Dreieck
Und auch im Studio hilft Dir das Belichtungsdreieck. Gesetzt der Fall, die Belichtung ist Dir nach dem Umbau des Blitz-Set-Up etwas zu hell geraten. Dann kannst Du durch Reduktion der ISO-Zahl (z.B. von ISO 200 auf ISO 100) die Belichtungssituation direkt anpassen. Ohne dass dabei die Blende (z.B. gewollte kleine Tiefenschärfe) oder die eingestellte Blitzsynchronzeit deines Licht Set-Ups geändert werden muß.

Wichtig ist immer zu verstehen, was Dein Ziel ist
- Tiefenschärfe (z.B. Portrait, kleine Blende)?
- kurze Verschlusszeit (Sportfotografie/Tele)?
- oder geringes Bildrauschen (z.B. Fotografie Blaue Stunde, niedrige ISO-Zahl)?
Mit dem Fotografischen Dreieck kannst Du nun schnell die enstprechenden Rückschlüsse auf Deine Einstellungen ziehen und Dich flexibel im M-Modus Deiner Kamera bewegen.
Vielen Dank, dass Sie das alles noch einmal klargestellt haben. Obwohl es jedem Fotografen bekannt sein sollte, kann Wiederholung nie schaden 🙂
Immer gerne – und wie geschrieben ein Basic Tipp der vieles leichter macht. Einen schönen Sonntag Abend 😊
Auch von mir, vielen Dank für die Auffrischung, lieber Stephan 🙂
Liebe Grüße und dir noch ein schönes Wochenende,
Roland
Immer gerne Roland und einen schönen Sonntag Abend 😊
Interessant 🙂
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