Berlin, Berlin, … eine wirklich beeindruckende Zeit ist die Blaue Stunde in Berlin. Diese besondere Phase zwischen Sonnenuntergang und Dunkelheit bietet die perfekte Kulisse für atemberaubende Aufnahmen der Hauptstadt. Und wer die Stadt Berlin und Fotografie liebt – für den ist die blaue Stunde ein Muß, um durch die Stadt zu ziehen und diese einzigartige Lichtstimmung festzuhalten.

Was ist die Blaue Stunde?

Die Blaue Stunde ist die kurze Zeitspanne, in der der Himmel direkt nach dem Sonnenuntergang oder kurz vor dem Sonnenaufgang in ein tiefes, sattes Blau getaucht ist (der goldenen Stunde folgend). In Berlin variiert die Dauer der Blauen Stunde je nach Jahreszeit, aber sie dauert normalerweise etwa 20 bis 30 Minuten. Während dieser Zeit entstehen die besten Aufnahmen, in denen die Stadt in ein sanftes, diffuses Licht gehüllt ist und die ersten Lichtstpuren (Fahrzeuge, Stadtbeleuchtung).

Warum ist die Blaue Stunde so besonders in Berlin?

Berlin, die pulsierende Metropole mit ihrer einzigartigen Mischung aus Geschichte, Architektur und Kultur, erstrahlt während der Blauen Stunde in einem ganz besonderen Glanz.

Gründe, warum die Blaue Stunde in Berlin aus meiner Sicht so einzigartig ist:

1. Architektonische und historische Schätze: Berlin bietet eine breite Palette an beeindruckenden architektonischen Sehenswürdigkeiten. Während der Blauen Stunde werden Gebäude wie der Berliner Dom, der Reichstag, der Gendarmen Markt und der Fernsehturm in ein warmes, einladendes Licht getaucht. Perfekt, um mit Licht zu „malen“ und die Zeit einfrieren zu lassen.
2. Spiegelungen: Die vielen Kanäle und Flüsse in Berlin, wie die Spree, bieten perfekte Möglichkeiten für atemberaubende Spiegelungen. Das Wasser reflektiert das Blau des Himmels und schafft ein beeindruckendes visuelles Spektakel zwischen Licht, Himmel, Wasser und Gebäuden.
3. Kontrast und Stimmung: Das sanfte, diffuse Licht der Blauen Stunde schafft einen reizvollen Kontrast zur städtischen Umgebung und verleiht den Fotos eine stille und ruhige Stimmung (im Kontrast zur sonstigen Hektik).
4. Weiter Horizont: die Berliner Sonnenuntergänge sind einzigartig und können gerade im Sommer sehr lange andauern. Die Horizontlinie ist nicht durch Berge oder Hügel verbaut und lässt die Sonne daher langsam verschwinden (s. Planung 😉 )

Brandenburger Tor zur Blauen Stunde – auch in schwarz/weiß reizvoll. Die Lichtspuren stammen von einem vorbeifahrenden Doppeldeckerbus

Tipps für das Fotografieren während der Blauen Stunde in Berlin

1. Planung ist entscheidend: Eine Recherche, wann die Blaue Stunde in Berlin stattfindet kann bei der Planung sehr hilfreich sein (zu früh vor Ort zu sein kann in Berlin oft „sehr lange vor Ort“ bedeuten, da die Sonne, gerade für mich aus dem Süden kommend, gefühlt viel später untergeht). Ich bin immer gerne rechtzeitig am Ort der Wahl, um ein paar Probebilder (Perspektive, Einstellungen Kamera) zu machen. Auch das Wetter spielt eine wichtige Rolle. Daher nutze ich für die Planung Apps wie Apps Sunseeker (iOS und Android), PhotoPills oder Wetter-Apps, um Sonnenstand, Untergangszeiten, aber auch bewusst Wolken (zum Teil positiv in der Bildstruktur) in die Vorbereitung und Planung einzubeziehen.
2. Stativ verwenden: Da die Lichtverhältnisse während der Blauen Stunde schwach sind, ist ein Stativ unverzichtbar, um Verwacklungen zu vermeiden und scharfe Bilder zu erhalten. Welches Stativ – Stativwahl
3. Lange Belichtungszeiten nutzen: Experimentieren mit längeren Belichtungszeiten, um die Bewegung von Menschen oder Fahrzeugen einzufangen macht für mich den Reiz an der Fotografie de blauen Stunde aus. Auch der Einsatz von Graufiltern (ND Filtern) kann bei Sonnenuntergang hilfreich sein.
4. Variation des Blickwinkels: Probiere verschiedene Blickwinkel aus, spiele mit verschiedenen Objektiven, um unterschiedliche Perspektiven zu erzielen. Gerade bei Langzeitbelichtungen ist der Blickwinkel oft der Schlüssel zum Bild.
5. Geduld haben: Die Blaue Stunde ist kurz – eigentlich. In Berlin kann sie aber, wie geschrieben, schon einmal etwas länger dauern. Daher ist Geduld gefragt, um den perfekten Moment einzufangen – manchmal lohnt es sich noch ein paar Minuten dranzu hängen – und schon erscheint das Licht der blauen Stunde noch einmal komplett anders.
6. Mobilität: Es lohnt sich mobil zu sein – ich hole mir daher für meine Fotoaktionen gerne ein Leihrad. Gibt es meist bei vielen Stätis (Kiosk) günstig zu leihen. Dann geht auch der Rückweg schneller. 😉

Wie geschrieben, die Blaue Stunde in Berlin ist für mich eine Zeit der Magie und der unvergesslichen Fotomomente. Die Stadt bietet eine reiche Vielfalt an Motiven (Regierungsviertel, Alexanderplatz, Museuminsel und Dom, Osthafen, …) die während dieser kurzen Phase in einem ganz besonderen Licht erscheinen.

Also wer demnächst die Gelegenheit hat, Berlin zu besuchen, verpasst hoffentlich nicht die Chance, die Blaue Stunde zu erleben. 🙂